Im Test: ReLeda – ein neues Material

„ReLeda“
das neue Trendmaterial ist recyceltes Leder, hergestellt aus Lederresten und Kautschuk.
Seine trendige Sprenkel-Optik und der tolle Griff macht es zum idealen Material für moderne DIY-Projekte. Bei den „Snaply-Backstage-Tagen“ im Oktober durften wir schon ein bißchen damit experimentieren. Nun gibts es das lederähnliche Material zu kaufen.

ReLeda ist ein Kombimaterial aus recyceltem Leder aus Lederresten & Kautschuk. Es ist besonders formstabil, mehrlagig leicht zu vernähen, hat eine interessante Haptik (zwischen Leder und Linoleum, finde ich). Durch das Mix-Material hat es eine interessante Sprenkel-Optik und es läßt sich mit vielerlei Techniken kreativ gestalten.

Ich habe für Euch mal experimentiert, das mache ich sehr gerne, wenn ich was ganz Neues bekomme. Ähnlich wie SnapPap bietet sich das Material für einige Techniken an, für andere wird es sich weniger eignen. Da es erheblich dicker ist, als Stoff und auch steifer durch den Anteil an gröberem Material, eignen sich Schnitte, die gewendet werden und sehr kleine Projekte natürlich nur bedingt. 

Damit ihr wißt, was geht und wo das kreative Potential des Materials liegt, hier der Test in verschiedenen Techniken. 

  
Fangen wir mit dem Nähen an. Hier wählt eine Jeansnadel, TopstitchNadel oder 90er Universalnadel (für 2 Lagen reicht auch eine 75er Nadel in der Regel). Verwendet keine Ledernadel, sie perforiert das Material zu sehr. 

Da das ReLeda durch den Kautschuk-Anteil etwas klebt, erzielt man die besseren Ergebnisse mit einem Rollfuß oder einem Teflonfuß, auch ein Obertransport leistet gute Dienste. Manche Maschinen mögen es sicher, wenn man Backpapier unterlegt, damit es nicht an der Nadelplatte „bremst“. Wählt kene zu kleine Stichlänge, alles ab Länge 3,5 sollte sehr gut funktionieren.

Auch Zierstiche funktionieren wirklich gut, auch hier sollten die Stiche aber nicht zu dicht sein. 

Wunderbar schneiden läßt sich das Material mit Rollschneider und allen Scheren, für die Kurven habe ich einfach eine kleine Bastelschere genommen. 

Auch Löcher, Ösen und Verschlüsse lassen sich einfach und vielfältig einsetzen. Auch für Taschengurte (hier eher 4cm Breite wählen) eignet sich ReLeda sehr gut, da es leicht elastisch, aber maximal stabil ist.

Bei einlagigen Projekten kann kleben nötig sein, damit man auf der Rückseite keine Nähte sieht. ReLeda auf ReLeda geht prima mit Textilkleber. Beim Ankleber der Klettbänder habe ich auf Hasulith zurückgegriffen, auf Klettband hält Textilkleber nicht wirklich gut.


Und zu guter Letzt der Plott-Test. Ich habe keine Presse, arbeite daher mit einem Bügeleisen mit hoher Temperatur. Das ReLeda steckt das ganz gut weg, wenn man mit Backpapier arbeitet. Allerdings schrumpft es ein wenig und wellt sich. Man muß mit der temperatur wirklich sehr, sehr aufpassen. Tests von Kolleginnen mit der Presse waren nicht so prickelnd. Aber mit dem Bügeleisen und Backpapier ging das ganz gut. Dies lege ich auf das Plottmotiv, bügele das Motiv kurz mit mittel-hoher Temperatur an, lasse auskühlen, ziehe die Folie ab und bügele dann nochmals über Backpapier länger fest. Macht das unbedingt vor dem Nähen, denn die kleine Schrumpfung kann sonst ein Problem sein.

 

Das ReLeda hat sich ein wenig gewellt, ich habe es naß gemacht und nochmals großflächig unter Backpapier gebügelt, das hat geholfen und es war wieder perfekt glatt.
Das Flockmotiv hält sehr gut, ich mag den samtigen Effekt auf dem glatten, matten Material sehr. Aber ganz unkompliziert ist das wegen des kautschukAnteils nicht. Unbedingt vorher üben und testen, es hängt sicher auch von der Art (Marke) der Plottfolie ab, wie gut das gelingt.

 

Grundsätzlich würde ich, ähnlich wie bei SnapPap Schnitte wählen, die kein Wenden erfordern bzw. so groß sind, dass Wenden nicht zu schwer wird, Handtaschen etc. sind kein Problem. Hier hilft es, das Material naß zu machen und dann zu wenden, so vermeidet man auch unschöne Knicke.

Das war mein erster Erfahrungsbericht, was ich genäht habe, dann das nächste Mal. Viel Spaß beim Testen.

ReLeda bekommt ihr in zwei Naturfarben bei SNAPLY


PS: da die Frage sicher kommt: Ich würde das ReLeda nicht unbedingt besticken, die meisten Stickmotive sind zu dicht und die einfachen Maschinen kommen mit dem „klebrigen“ Material nicht so gut zurecht, Abhilfe schafft ein Bügelvlies oder Klebevlies, damit das Material wirklich gut fixiert ist, ein Heftrahmen oder Sprühkleber reicht hier nicht aus.
Allerdings sind nur Motive geeignet, die eher aus Linien und weniger aus Flächen bestehen. Ich finde allerdings auch, dass ReLeda sich eher für schlichte, gradlinige Projekte eignet, man muß ja auch nicht alles besticken.

7 Gedanken zu „Im Test: ReLeda – ein neues Material

  1. Danke für deinen ausführlichen Test und Bericht. Meine Frage nach dem Waschen hast du ja hier in den Kommentaren schon beantwortet. Doch eines würde ich noch gerne wissen. SnapPap neigt ja leicht zum Reissen, an der Naht. Ist das bei ReLeder auch so.Danke und Herzliche GrüßeBirgit

  2. Endlich mal ein (aufsteigender) Trend, den ich NICHT mitmachen werde. Lederreste – da muss ich automatisch an Chrom 1 denken. Weisst Du zufällig, wo die diese Reste herkommen?Viele GrüßeJanine

  3. Nein, klassisch waschen kann man es nicht, da es aber mit Latex verarbeitet ist, saugt es keinen Schmutz an und auch nichts auf. Man kann es aber abwischen, auch feucht.

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